Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorzüge der Telearbeit – auch remote work genannt. Diese bietet dank digitaler Hilfsmittel die Möglichkeit, von nahezu jedem Ort aus zu arbeiten und stellt in den Augen mancher sogar das Ende des klassischen Büros dar. Doch so attraktiv die Vorzüge von „Remote first“ auch sein mögen, die neue Form des Arbeitens bringt einige Stolpersteine mit sich. Diese 7 Fehler sollten Sie beispielsweise unbedingt vermeiden.
Unternehmen, die voll und ganz auf remote setzen, machen häufig einen ganz entscheidenden Fehler: Sie ermöglichen es ihren Mitarbeitern gar nicht mehr, an einem real existierenden Ort zusammenzukommen. Auch wenn das digitale und ortsunabhängige Arbeiten von immer mehr Erwerbstätigen bevorzugt wird, gibt es doch auch nach wie vor Tätigkeiten und Umstände, die nach einem Treffen in der „echten Welt“ verlangen. Darum sollten auch bei „Remote first“ weiterhin Präsenz-Räumlichkeiten zur Verfügung stehen – beispielsweise in Form von einem (kleinen) Büro oder einem Coworking-Space.
Die Corona-Pandemie hat es mit aller Deutlichkeit gezeigt: Nachdem die anfängliche Euphorie verflogen war, stellten viele Arbeitnehmer schnell fest, dass ihnen im Home Office so einiges fehlt – allem voran die Kollegen.
Unternehmen, die in erster Linie auf remote work setzen, dürfen nicht den Fehler machen, dass die Mitarbeiter den Bezug zu ihrem Team verlieren und damit das Betriebsklima nachhaltig gestört wird. Um dem entgegenzuwirken, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel:
Kommt ein neuer Mitarbeiter ins Unternehmen, bietet klassisches Onboarding die Möglichkeit, ihn im Team willkommen zu heißen, den Kollegen vorzustellen und von Anfang an eine feste Bindung aufzubauen.
Es ist falsch, zu sagen, dass „Remote first“ keine Onboarding-Maßnahmen zulässt. Sie müssen lediglich an die besonderen Gegebenheiten angepasst werden.
Denn auch und gerade in einem vorrangig digitalen Arbeitsumfeld müssen neue Mitarbeiter vom ersten Moment an in das Unternehmen integriert werden – immerhin kann es durchaus passieren, dass sie manche ihrer Kollegen erst in Wochen oder gar Monaten (wenn überhaupt) persönlich kennenlernen.
Es ist ein Trugschluss, dass jeder Angestellte gern im Home Office arbeitet. Denn während die einen gar nicht die Möglichkeit haben, sich in ihrer Zweiraumwohnung ein komfortables und vor allem ruhiges Arbeitszimmer einzurichten, schätzen andere die klare Trennung von Arbeits- und Privatleben. Wieder andere stellen nach einer gewissen Zeit im Home Office fest, dass dieses tatsächlich einsam machen kann und vermissen das Beisammensein mit Kollegen im Büro.
Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken ist, remote work nicht nur auf das Arbeiten im Heimbüro zu beschränken, sondern die Potentiale der Telearbeit voll auszuschöpfen. Warum nicht eine Workation für das gesamte Team planen und für mehrere Tage oder Wochen das Home Office gegen ein schickes Ferienhaus mit Pool und Sauna tauschen?
Auch wenn es nach außen meist locker-leicht und ziemlich zeitgemäß wirkt, fällt es vielen Arbeitgebern nach wie vor schwer, den „Remote first“-Ansatz vollumfänglich zu akzeptieren. Ein wichtiger Grundgedanke der Telearbeit ist es nämlich, dass jeder frei entscheiden kann, wo und wann er arbeitet.
Gibt es von Seiten des Unternehmens jedoch zu viele Vorgaben, erstickt das die Potentiale, die remote work mit sich bringt, oft schon im Keim.
Auch das Gegenteil von zu vielen Vorgaben – nämlich zu wenig Struktur – kann als möglicher Fehler im Hinblick auf „Remote first“ aufgeführt werden. Firmen, die den Ansatz bereits in die Praxis umsetzen, wissen nur zu gut, wie wichtig eine direkte Kommunikation, transparente Abläufe und klar definierte Workflows für das Gelingen der Telearbeit sind.
Zu guter Letzt folgt noch ein kurzer Exkurs ins Arbeitsrecht. Was viele Arbeitgeber nämlich nicht auf dem Schirm haben, sind Punkte wie diese:
„Remote first“ ist sicherlich nicht die Lösung aller Probleme, mit denen sich Unternehmen in der heutigen Zeit auseinandersetzen müssen. Der Ansatz bietet jedoch durchaus Chancen, die ergriffen und Potentiale, die ausgeschöpft werden wollen. Wer dabei die oben genannten Fehler beziehungsweise Stolpersteine im Hinterkopf behält, befindet sich auf einem ziemlich guten Weg.
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